Die Schichtstärke (englisch „layer height“) ist ein zentraler Parameter in der additiven Fertigung und bezeichnet die Dicke einer einzelnen Materialschicht, die beim schichtweisen Aufbau eines 3D-gedruckten Objekts aufgetragen und verarbeitet wird. Sie hat maßgeblichen Einfluss auf die Druckqualität, Oberflächenbeschaffenheit, Druckzeit und mechanischen Eigenschaften des Bauteils. Da der 3D-Druck auf einem Schicht-für-Schicht-Prinzip beruht, bestimmt die Schichtstärke direkt die Auflösung in vertikaler Richtung (Z-Achse). Kleinere Schichtstärken ermöglichen feinere Details und glattere Oberflächen, erfordern jedoch eine größere Anzahl an Schichten und damit längere Druckzeiten. Größere Schichtstärken verkürzen den Druckprozess, können jedoch zu sichtbaren „Treppenstufen“ auf schrägen oder gekrümmten Flächen führen. In der industriellen Praxis wird die Schichtstärke häufig als Kompromiss zwischen Oberflächenqualität, Bauteilfestigkeit und Fertigungseffizienz gewählt. Bei funktionalen Prototypen oder Serienteilen ist oft eine mittlere Schichtstärke üblich, während bei Anschauungsmodellen oder sehr filigranen Strukturen feinere Schichten bevorzugt werden.
Typische Schichtstärken
- Fused Deposition Modeling (FDM): 0,05 mm bis 0,3 mm (Standard: ca. 0,2 mm)
- Stereolithografie (SLA/DLP): 0,025 mm bis 0,1 mm
- Selektives Lasersintern (SLS): 0,06 mm bis 0,15 mm
- Selektives Laserschmelzen (SLM/DMLS): 0,02 mm bis 0,1 mm
- Binder Jetting: 0,05 mm bis 0,2 mm